Bereits in meiner frühesten Kindheit war ich fasziniert von der asiatischen Kampfkunst. Im Alter von fünf Jahren begann ich, Kung-Fu zu trainieren. Im Lauf der Zeit war es nicht mehr nur die
reine Kampfkunst, die mich fesselte, sondern auch die dahinterstehende Philosophie. In meiner Jugend verschlang ich alle Kung-Fu-Filme, die ich auftreiben konnte. Die einfachen und effizienten
Weisheiten, die selbst die Filme vermittelten, beeindruckten mich derart, dass ich mich mehr und mehr mit allen Aspekten der fernöstlichen Philosophien auseinandersetzte.
Nachdem ich eine Berufslehre abgeschlossen hatte, bot sich mir zu Beginn der achtziger Jahre die Gelegenheit, für längere Zeit in einem chinesischen Shaolin-Kloster aufgenommen zu werden – eine
Gelegenheit, die ich mir nicht entgehen liess. Die Zeit im Kloster war eine der prägendsten meines Lebens: neben der harten körperlichen Ausbildung in der Kunst des Shaolin Kung-Fu und den
Meditationen, die enorme Disziplin und Respekt erfordern, erlernte ich auch die Grundlagen der chinesischen Medizin.
Die chinesische Medizin geht von einem ganzheitlichen Bild des Menschen aus. Dieses Bild teile ich. Wenn Körper, Geist und Seele in Harmonie sind, fühlt sich der Mensch wohl. Seine Lebensenergie
fliesst ungehindert. Unwohlsein oder auch Krankheiten werden durch Blockaden im Fluss des Prana verursacht. Dies ist ein zentraler Aspekt der chinesischen Medizin, um Körper, Geist und Seele
wieder ins Gleichgewicht (Ying und Yang) zu bringen. Aus diesem Grund habe ich mich intensiv mit den Methoden und Techniken der Pranaheilung auseinandergesetzt und mir diese angeeignet.
Die Erfahrungen, das Wissen und die Eindrücke, die ich mitnehmen durfte, haben mein Leben derart geprägt, dass ich in der Lage war, viele Hoch- aber vor allem auch Tiefpunkte in meinem eigenen
Leben zu bewältigen. All diese Situationen motivierten mich dazu, mich selbst und dadurch auch die anderen Menschen besser kennen zu lernen. Durch diese Selbsterkenntnis konnte ich nach und nach
auch andere Menschen unterstützen, ihre vielfältigen Probleme verstehen und akzeptieren und so mit ihnen Lösungswege erarbeiten. Zunächst war das allerdings nicht so einfach, wie es klingt. In
der europäischen Kultur waren die Begriffe der asiatischen Philosophie und chinesischen Medizin fremd.
So versuchte ich nach und nach, die fernöstlichen Weisheiten und Lehren auf die europäischen, insbesondere die schweizerischen, Gewohnheiten und Vorstellungen anzupassen. Diese „Übersetzungen“
gelangen mir immer besser und plötzlich wurde ich verstanden. Genau das half mir, die Essenz der Philosophie zu erkennen und versetzte mich in die Lage, diese Essenz in einfachen Worten
wiederzugeben, so dass jeder sie versteht. Zudem haben die Akzeptanz und das Verständnis für die fernöstlichen Kulturen und deren Lebensweise bei uns zugenommen, was wohl darauf zurückzuführen
ist, dass viele Menschen damit positive Erfahrungen gemacht haben.
Diese Entwicklung ermöglichten es mir, mein Hobby zum Beruf zu machen. Nach 15 Jahren Selbständigkeit mit einer Präzisionswerkstatt, darf ich heute in Seminaren und Meditationen, mit Coaching und
Beratungen mein Wissen und meine Erfahrung weitergeben. Das motiviert mich und erfüllt mich mit Freude, weil ich Menschen, welche bereit sind sich auf einen Weg in eine friedvollere Zukunft zu
machen, unterstützen kann.
Ich danke all jenen, die meinen Lebensweg gekreuzt haben und noch kreuzen werden. Ohne euch wäre ich vermutlich nicht zu meinen Einsichten gelangt. Ich hätte nicht gelernt, diese auch anderen
Menschen zu vermitteln und mich selbst so gut kennen zu lernen.